Die Schüler*innen haben die Geschichten der aus Neukölln verschleppten Jüd*innen recherchiert und sie uns erzählt.

Wir stehen vor der Lucy-Lameck-Straße 17.

Alle schauen auf den Boden. Hören gebannt zu.

Ernst Lewinsohn, geboren 24.04.1897 in Dresden. Ermordet in Riga.

Ein talentierter Pianist. Oft gebucht. Beliebt in Berlin, Sachsen, sogar in Polen.

Dann 1934 lag auf einmal ein Formular vor, das er ausfüllen musste, um in der Reichsmusikkammer als “Nichtarier” gelistet zu werden. Ab da ging es für Ernst Lewinsohn bergab. 1942 nach Riga deportiert, wurde seine Akte endgültig mit verschollen abgestempelt. Heute wird er mit einem Stolperstein geehrt.

Der für Lewinsohns Geschichte verantwortliche Schüler kniet nieder und putzt penibel den Stolperstein. Der Lehrer hilft noch kurz nach. Danach legt eine Schülerin eine weiße Rose nieder.

“Es ist unser aller Verantwortung, dass so etwas wie der Holocaust niemals wieder passiert”, sagt der Bezirksbürgermeister zu den Schüler*innen. Alle schweigen für einen Moment. Ruhig schreiten sie danach weiter zur nächsten Station dieses Spaziergangs, der Karl-Marx-Allee 16, wo von ihnen eine ganze Gruppe Stolpersteine sauber gemacht wird.  

Ein berührender Spaziergang, der uns alle realisieren ließ, wie wichtig es ist, sich dafür einzusetzen, dass keinem Menschen, unabhängig seiner Herkunft, Aussehens oder Religion, Unrecht widerfahren darf.

Die Schüler*innen hatten unter anderem die Stolpersteine vor den Häusern Karl-Marx-Str. 16, 26, 36; Flughafenstr. 41, Biebricherstr. 6, und Lucy-Lameck-Str. 12 poliert. Die Geschichten der ermordeten Jüd*innen können Sie gern selbst aufhttps://www.stolpersteine-berlin.de nachlesen.

Im Namen von Schön wie wir bedanken wir uns für den Einsatz der 8C der Zuckmayer Oberschule wie auch bei dem verantwortlichen Lehrer, Herr Kanaan.