Blühende Müllberge

Um unsere Mägen in der Mittagspause zu füllen und gleichzeitig die Lieblingsrestaurants über die Corona-Schließung hinweg zu retten, gab es bis vor kurzem nur zwei Möglichkeiten: Abholen oder liefern lassen. Müllfrei im Laden speisen konnte man nicht. Große Pizzakartons, Plastik- oder Aluboxen statt Porzellanteller. Einweg statt Mehrweg. Daheim oder im Büro gibt es zumindest noch die Möglichkeit der Mülltrennung. Unterwegs ist es oft schon eine Herausforderung, den Pizzakarton überhaupt in das kleine Einwurfloch des städtischen Mülleimers zu pressen. Und die Mühe, den nächsten Papierkorb anzusteuern, macht sich leider auch nicht jede*r.

Der To-Go Müll hat während der Corona-Zeit deutlich zugenommen. Schnell wurde das in den Straßen und Grünanlagen sichtbar: Überquellende Papierkörbe, Müllberge auf Gehwegen und auch zwischen Blumen und Bäumen am Straßenrand. Sicher frustrierend für Anwohner*innen, die sich liebevoll um die Bepflanzung ihrer Baumscheiben kümmern und den Bäumen durch regelmäßiges Gießen das Überleben sichern. Die fleißigen Mitarbeiter*innen der Stadtreinigung kommen mit dem Aufsammeln der von Wind, Mensch und Tier weit verstreuten Verpackungen kaum hinterher.

Mittlerweile können wir unter Einhaltung der Hygieneregeln auch wieder in Restaurants und Cafés vor Ort genießen, aber Lieferdienste und To-Go haben weiterhin Hochkonjunktur. Es liegt also an uns, hier gegenzuteuern.

Was kannst du tun?

  • Entspannt und müllfrei vor Ort Essen
  • Nach Mehrweg-Alternativen fragen
  • Eigene Boxen, Becher oder Bowls mitbringen
  • Wenn Einweg nicht vermeidbar ist: Müll zu Hause richtig getrennt entsorgen

Hygiene und Mehrweg – saubere Sache auch unter Corona-Bedingungen

Der Lebensmittelverband sagt ganz klar, dass wir auch in Corona-Zeiten nicht auf abfallsparende Mehrwegverpackungen verzichten müssen. Worauf du und die Servicekräfte dabei achten müsst, hat der Lebensmittelverband auf Merkblättern und kurzen anschaulichen Videos zusammengefasst.

Pfand und Mehrwegsysteme gibt es nicht nur für Flaschen. Sie sind auch für Mehrwegboxen, -bowls und Pizzakartons in immer mehr Städten im Kommen. Dabei kannst du dein Essen in einer Mehrwegverpackung aus Kunststoff oder Edelstahl mitnehmen, die mehrere hundert Mal gereinigt und neu befüllt werden kann. Momentan entsteht in Neukölln die Möglichkeit, leere Verpackungen einfach im selben oder einem anderen Restaurant abgeben zu können, welches die Behälter des Systems anbietet. Stell dir mal den riesigen Berg an Pizzakartons, Einwegboxen und Bechern vor, der dadurch vermieden werden kann!

Damit du in Neukölln bald noch mehr Mehrwegangebote nutzen kannst, unterstützt und berät unsere Mehrweg-Beratung Gastronom*innen und Markthändler*innen bei der Einführung der Systeme. Bietet dein Lieblingsrestaurant bisher noch kein Mehrwegsystem an? Frag gern nach und zeig dein Interesse. Auch für jede*n Einzelnen haben wir bei Fragen eine Lösung parat, denn wir alle können unseren Beitrag leisten. Also, keine Angst vor Mehrweg und lass uns so gemeinsam ein Zeichen für Abfallvermeidung und Mehrweg setzen - für ein lebenswertes und nachhaltiges Neukölln.

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