„Neukölln handelt nachhaltig – lokale Mitmachaktionen – mit Tausch- und Sperrmüllmarkt“ war ein voller Erfolg

Hast du schon mal dein eigenes Waschmittel hergestellt oder mit herumliegenden Kronkorken „Tik-Tak-Toe“ gespielt? Bei unserer lokalen Mitmachaktion konnte all das ausprobiert werden. Rund um den Boddinplatz wurden verschiedene Initiativen, Projekte und Ideen zum Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz vorgestellt.

Am Samstag, den 26. September, sammelten sich bereits früh einige Helfer*innen neben einem grell-orangen Müllauto rund um den Boddinplatz. Wer unsere Tausch- und Sperrmüllmärkte kennt, weiß, dass das in Neukölln an einem Samstagmorgen keine Seltenheit ist. Doch dieser Markt war anders. Da unser diesjähriges Umweltfest leider nicht wie geplant stattfinden konnte, wurde eine neue Kombination gefunden: Einige Stände mit Mitmachaktionen von verschiedenen Initiativen, die alle das Ziel haben, unsere Umwelt und Neukölln nachhaltiger zu gestalten, zusammen mit einem Tausch- und Sperrmüllmarkt. Das passte gut.

Um 10 Uhr eröffnete Bezirksbürgermeister Martin Hikel den Markt vor Ort und hatte sichtlich Freude an den Ständen, für die er sich später ausgiebig Zeit nahm. „Es ist schön, dass wir Nachhaltigkeit im Kleinen leben, um damit schließlich auch große Dinge bewegen zu können.“ Über ein Mikrofon ermutigte er die Nachbarschaft: „Bringen Sie gerne Ihren vermeintlichen Müll vorbei, der für andere womöglich Gold ist. Alles, was übrig bleibt, wird dann von der BSR fachgerecht entsorgt.“ Er freut sich über die vielen Initiativen vor Ort, die zeigen, wie fortschrittlich Neukölln in Punkto Nachhaltigkeit schon ist. „Um eine langfristige Veränderung herbeizurufen, müssen wir anfangen, unsere Umwelt vor Ort zu verändern und das tun wir heute.“  

Auf dem Tausch- und Sperrmüllmarkt fanden sich allerlei verschiedene Schätze ein – von Schuhen über Bettgestellen hin zu Kommoden und Waffeleisen. Sogar ein Hamsterkäfig wechselte seinen Besitzer. Die Anwohnenden brachten ihre Schätze zum Teil mit Schubkarren und Handwägen.

Ein besonderes Highlight waren die großen, bunten Kunstfiguren des Vereins Artistania. Sie zeigen, wie kreativ man altes Material und Müll noch verwenden kann.

Die Mitmach-Stände wurden rund um den Boddinplatz bis hin zur Volkshochschule aufgebaut. Jeder Stand beherbergte ein bis zwei Initiativen zum Thema Nachhaltigkeit und bot allerlei Informationen und Möglichkeiten, sich auszuprobieren.

So konnte man beim To-Go-Becher-Wurfspiel beispielsweise einen wiederverwendbaren Kaffeebecher gewinnen, mit selbstgemachtem Zero-Waste-Deo nach Hause gehen oder sich die Regenwürmer im Kompost aus nächster Nähe anschauen.

Es war also für alle Generationen etwas geboten.

Bei unseren Umweltpeers konnte spielerisch mit kleinen Mülltonnen und Kärtchen ausprobiert werden, wie Müll richtig getrennt wird. Außerdem gab es ein Memory-Spiel, Kinderbücher und nachhaltige Stifte aus Holz. Unsere Mehrweg-Beratung zeigte, mit welchen Möglichkeiten wir nachhaltig einkaufen können: Sie hatten Mehrwegboxen, -becher und -tüten im Gepäck und stellten sogar wiederverwendbare Boxen für Pizza-Lieferdienste vor. „Yeşil Çember“ bot mehrsprachige, kultursensible Umweltbildung an. Hier konnten Bälle in verschiedene Becher geworfen werden – wer einen Mehrwegbecher traf, durfte einen mit nach Hause nehmen. Der Verein New Light & Hope kam mit Glücksrad und einem Puzzle, das globales Lernen über Afrika vermittelt. Außerdem hatten sie ihre mobile Lernwerkstatt in Form eines Wohnmobils dabei, mit der sie Workshops mit Kindern und Jugendlichen veranstalten. Zusätzlich zeigten sie mit ihrem „Solartrainer“ und einem Mini-Windrad, wie nachhaltige Energiegewinnung funktionieren kann. Pyramidengarten e. V. hatten selbstgemachte Marmeladen und Soßen (oder alternativ die Anleitungen dazu) dabei, und tolle Ideen für Spiele aus Müll für draußen , wie beispielsweise das „Kronkorken Tik-Tak-Toe-Spiel“. Die Steuerungsgruppe Neukölln – fair und nachhaltig von Frau Hein (Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik) aus dem Bezirksamt Neukölln war auch vertreten und brachte Mehrwegbeutel, kleine Samentütchen mit Küchenkräutern, faire Schokolade und allerlei Info-Material mit. Das Freilandlabor Britz e.V. bot die Möglichkeit, aus leeren Klopapierrollen bunte Schlangen zu basteln, um auf unseren Papierkonsum aufmerksam zu machen. Der ganze Stand beschäftigte sich vor allem mit der Papierwende: Wie kann Papier gespart und recycelt werden?

RESTLOS GLÜCKLICH e.V. hatten verschiedene Rezepte und ein Spiel dabei, bei dem Produkte den korrekten Mindesthaltbarkeitsdatum zugeordnet werden mussten. Hier wurde informiert, wie man „bis auf den letzten Krümel“ Lebensmittel retten kann, und es gab ein lustiges Memory-Spiel mit Pärchen aus schönem und „unschönem“ Obst und Gemüse.

Das Quartiersmanagement Flughafenstraße brachte allerlei Info-Material mit, darunter auch die „Park Ralleys“ von Pindactica e.V. oder ein Malbuch. Beim Verein Die Taschengeldfirma durfte man Regenwürmer auch unter der Lupe beobachten, und lernen, wie sie unserem Boden und Kompost guttun. Außerdem konnte „Kompost-Lotto“ oder „Bodenraten“ gespielt werden, um so auch die kleinsten Umweltaktiven für Umweltprojekte und Kompost zu begeistern. Das Kulturlabor Trial und Error e.V. kam mit jeder Menge Do-it-Yourself-Rezepten für die Herstellung von Waschmittel oder Deo, und Zero-Waste-Ideen für Bad und Küche – um die eigene Wohnung nachhaltig müllfrei zu halten. Ein selbstgemachtes Deo konnte am Ende sogar mit nach Hause genommen werden. Von der Herstellung von Waschmittel mit Hilfe von Wasser und Kastanien (Ja, das sind alle Zutaten und es funktioniert!) überzeugte sich Martin Hikel persönlich und war begeistert.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Helfer*innen für diese tolle Aktion trotz der herausfordernden Umstände und sagen optimistisch: Bis zum nächsten Mal!

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